Ausstellung, April 2002
Wasserturm, 1100 Wien
70 x 80 cm
90x 120 cm
Gedanklicher Hintergrund der vorgestellten Arbeit ist die Vorstellung der menschlichen Gedankenwelt, der menschlichen Phantasie, der menschlichen Erinnerung als einer Sammlung unendlich vieler Bilder. Eingebettet in den subjektiven Kosmos der Phantasie, umgeben von allen möglichen Gefühlen, begleiten sie die Menschen durch das Leben, verschwinden und tauchen oft unvermutet wieder auf. Wie andere Eindrücke auch, Gerüche, Geräusche, Stimmen und Töne liegen sie in ihnen als Teil einer Landschaft, die sie durchwandern. Immer wieder treten sie in die Gegenwart, manchmal wie Ruinen aus einer längst vergangenen Zeit, manchmal klar und voller Farben, sie vermögen freudig zu erregen oder in Verwirrung und Trauer zu stürzen.
Der Bilderzyklus aus sechs Tafeln stellt einen Versuch dar, dem Betrachter ins Bewußtsein zu rufen, daß es neben der reinen ästhetischen Beurteilung des Kunstwerkes die Anknüpfungspunkte zu seiner eigenen inneren Bildwelt sind, die ihn zu Erkenntnis und Emotion führen, ihn bewegen. Um diesen Zugang zu erleichtern, sind in die Farbkomposition, die aus 1620 Einzelbildern aufgebaut ist, 120 digital bearbeitete Portraits unbekannter Menschen eingefügt..
Das vorgestellte Kunstwerk wird nach der Präsentation im Wasserturm im Foyer einer Seniorenresidenz Platz finden.
Den Betrachter zu "bewegen", muß letztlich das Ziel eines jeden Kunstwerkes sein, das über einen rein dekorativen Anspruch hinaus wirken will. Ein Kunstwerk im öffentlichen Raum muss dabei in besonderem Maß die verschiedenen Bedürfnisse der Passanten respektieren. Über Maß und Intensität der Auseinandersetzung muß der Betrachter entscheiden können, die freundliche Einladung hiezu wird das Bild aussprechen!
Die Kunst ist ein Projekt der Decodierung, der Ent-Zifferung!
Der Zyklus EAN 13 schließt sich an die Arbeiten des im Haus Wittgenstein vorgestellten Werkes wahr.nehmung II - Schriftbilder, an. Wieder geht es um Wahrnehmung und die hinter dem Wahrgenommenen stehende Wirklichkeit. Sie kann ohne Wissen, ohne einen Schlüssel zum Code, im Falle des dargestellten Systems ohne ein hochkomplexes technisches Hilfssystem, nicht erfasst werden. Am Beispiel des Barcodesystems EAN13, das unser Lebensumfeld vollkommen durchdrungen hat – es gibt praktisch keine Waren, die damit nicht codiert sind – läßt sich ein Gefühl dafür herstellen in welch intensiver Weise wir uns durch vollkommen fremdartige Welten bewegen, die zu erfassen einen aktiven Akt des Willens erfordern. Un-gewollt verbleiben wir in einer Welt des Rätselhaften